Back to the roots - LP/CD/MC

CD-Cover/Bild usw.

Puke Music (CD), Elbpower Records (LP) - 2013, Zehnagel Records (MC) - 2017

1. Glücklich
2. Happy End
3. LX
4. Nebel
5. Back to the roots
6. O.S.T.
7. Paranoid
8. Nacht & Tod (Nur CD-Version)
9. Und sie wissen nur zu gut bescheid
10. Nie gedacht
11. Pflasterstein
12. G
13. AMF
14. EEALDT
15. Welches Lied

Reviews

Ox-Fanzine Nach einem etwas deprimierenden Beginn, steigern sich die 15 Lieder dieser Ostalgie-Deutschpunker aus Frankfurt an der Oder mit der Vorliebe für Abkürzungen. Gepresster, knödeliger Gesang und scheppernde Gitarren vermögen dennoch eine Ahnung von Sendungsbewusstsein in den Texten und einen gewissen musikalischen Anspruch nicht zu verdecken. (6/10)

Ramtatta (Online-Fanzine)

 So, etwas verspätet sitz ich endlich hier und schreib über die Frankfurter (Oder) Combo „Bockwurschtbude“ (Sorry für die Verspätung). Gegründet wurde die Band 1995 nach der Auflösung von „Die Kunstblumen“. Bockwurschtbude spielen „richtigen“ Deutschpunk. Dabei sind sie aber ziemlich melodiös und beherrschen ihre Instrumente (also mehr als nur drei Akkorde). Die rauhe Stimme des Sängers schafft es, die Refrains der Songs in dein Ohr zu brennen. Auch die Aufnahmen der 15 Songs der neuen Scheibe „Back To The Roots“ sind qualitativ hochwertig ohne einen „zu cleanen“ Sound zu liefern.

 Thematisch singen sie über Glück bzw. falsches Glück der Angepassten, das Leben, Paranoia, Tod, falsche Freunde... Grundsätzlich sind die Texte sehr intelligent, ein richtiges Sauflied hab ich nicht gefunden – stört aber natürlich nicht. Einfach mal wieder Wut gegen die Gesellschaft ;-)

Mein Lieblingssong ist leider der Song, den ich textlich am wenigsten mag: O.S.T. Bei diesem Song greifen sie die ganzen alten Punkbands an. Dort werden Fuckin' Faces, Dritte Wahl u.a. als Emos und Gewinner beleidigt, N.O.E.s und KVDs „Scheiß tut nur noch weh“. Melodisch ist der Song top, aber textlich gehen sie teilweise zu hart ins Gericht.

 Jeder Deutschpunk kann bedenklos nach dieser Platte greifen. Keine Experimente und nicht nur einfaches Geschrammel und Gegröhle was wir alle schon 1000 mal zu hören bekamen. Track 8 namens „Nacht & Tod“ ist anscheinend ein Cover geschrieben von Tom Meyer, Verlag: Manuskript bzw. evtl. ein Gedicht.

 

Punkrock! (Fanzine)

Fünf Jahre ist das letzte Album der Frankfurt/Oderer her. Gerne bemüht man in solchen Zusammenhängen die Redewendung, dass die Band dort weitermacht, wo sie aufgehört hat. Na ja, heute geht der Kreativschreiberlingspreis wohl nicht an mich, nämlich genau das will ich auch sagen. Im Falle der Bockwurschtbude ist das aber auch als Kompliment zu verstehen, da sie uns bereits seit den 90ern astreinen deutschsprachigen Punk um die Ohren hauen. Auf der aktuellen Scheibe, die tempomäßig im vorderen Mittelfeld vorgetragen wird, stehen für mich auf jeden Fall die Melodien im Vordergrund. Die Gitarre ist verspielt, aber so dass es passt und die Songs insgesamt dadurch praller daherkommen. Textlich verzichten die Jungs auf Parolen und thematisieren berechtigte (!) Gesellschaftskritik, auch an unserer eigenen Szene, sowie Privates. Eben das was den gepflegten Punkrocker von heute so umgibt. Endlich mal wieder ’ne gute Deutschpunk-Scheibe mit einer super Aufnahmequalität!

 

Voice of Culture (Online-Zine)

Sie sind zurück und waren eigentlich gar nicht weg. Es hat schon wirklich ne ganze Weile gedauert, bis die drei Tresenkräfte von der Bockwurschtbude uns endlich wieder nen ordentliches Menü Punkrock Classic über die Theke schieben. Auf 15 Titel haben sie es gebracht und es gefällt. Eine sympathische Mischung mit Mitsinghymnen, was fürs Nachdenken und ordentlich Scheiß-Drauf-Attitüde. Kontrovers wird es bei einem Song auch, kann man mögen oder nicht – aber jeder soll sich da sein eigenes Bild machen. Generell passt der Albumtitel wie die Faust aufs Auge. Die Bockwurschtbude ist: Back to the roots!

Ich find die Platte toll und habe den perfekten Ort zum hören gefunden: Im Auto mit Lautstärkepegel auf Anschlag. Die Songs gehen ordentlich voran, auch wenn mir an manchen Stellen die Produktion nen bisl zu fett ausgefallen ist. Aber da meckere ich schon an Kleinigkeiten herum. Und wo sind eigentlich die Simson-Motoren-Sounds? Darauf wartet man irgendwie, wenn man das Booklet in der Hand hält. Live überzeugen die Herren ja sowieso und da kann man nun endlich wieder textsicher zur nächsten Show anreisen. Ich bin mal gespannt, ob signifikante Anstiege an Bockwurschtbudenschals in missbräuchlicher Verwendung zur Selbststrangulation in den Jahresberichten der Polizei auftauchen werden. Wäre das dann eigentlich ein Promotionerfolg :-)

 

Burn your Ears (Online-Zine)

Bands, die DIE BOCKWURSCHTBUDE heißen, haben sicherlich Humor, ganz besonders wenn sie der Platte dann noch den obertrendigen Namen „Back To The Roots" verpassen. Standesgemäß brüllen mir alle drei Bandmitglieder mit suffgetränkter, krächziger Stimme „Leck mich am Arsch, ich bin glücklich..." im ersten Lied entgegen. Wisst ihr was? Gefällt mir!


Was DIE BOCKWURSCHTBUDE da auf den Teller bringt, ist natürlich null innovativ, sehr gröhlig und sehr plakativ, aber irgendwie kann man es auch authentischen altmodischen Punk Rock nennen. Textlich verändert das Trio Infernale nicht gerade die Welt, sondern donnert uns ungeschönt um die Ohren, was ihnen so auf dem Herzen liegt im normalen Leben. Manchmal sind sie dabei schon fast schmerzend treffend ("Pflasterstein"). Null affektiert, kurz, knapp und schnörkellos. Wer jetzt aber nur plattes Riffgeschrubbe erwartet, darf sich von manch warmen Melodien und blumigem Takt überraschen lassen. Nachzuhören bei „Nebel" oder auch beim galoppierenden „Nacht & Tod", welches textlich deutlich ernster ist, als man es bei einer Band namens DIE BOCKWURSCHTBUDE erwarten würde. Das Lachen bleibt einem ebenfalls beim traurigen Stück „Nie Gedacht" im Halse stecken...

Erfreut bin ich allerdings über die Gangshouts beim Titelsong, wir haben hier nämlich mit Mikro Mostrich, Mieschka Mayonaise und Rosi Rettich gleich drei ambitionierte Sänger am Start. Jeweils die Stimme mit unterschiedlichem Schreipotential geölt, mit einem Liter Bier, zwei Liter Wein und dann noch die Hardcorevariante geschmiert mit einer Flasche Wodka. Ein Punker ist eben kein Opernsänger, das passt schon.

Bei solchen Bands frage ich mich manchmal, warum ich über deren Platten überhaupt ein Review schreibe. Kann mir kaum vorstellen, dass DIE BOCKWURSCHTBUDE, deren erstes Tape den Namen „Brühpimmel" trug, sich großartig um die Meinung anderer schert. Bei Punkbands übrigens sehr geil: Es liegt fast immer ein Aufkleber bei, da sind die Punker plötzlich ganz traditionell.

Macht Summasummarum folgendes Ergebnis: "Back To The Roots" läuft wie geschmiert, macht Laune und hält perfekt die Waage zwischen Spaß und guter (Punk-) Qualität.
 

Plastic Bomb (Fanzine)

Puh, kerniger Oi! Punk für Leute die kernigen Punk mit Oi! Stimme mögen… Is mir n bisschen zu kernig und die Oi!Stimme ist mir auch zu punkig… Hab mich seit Jahren immer gefragt was Bockwurschtbude für Mucke machen, jetzt weiß ich es… Kernig und mit Oi!Punk Stimme… Gibt n paar kernige Songs die ins Ohr gehen „Back to the Roots“ +  „Pflasterstein“ z.B. Aber is mir im großen und ganzen zuviel „Die da“ und „Sie haben dies und das…“ oder ein nicht zugeordnetes „Ihr ward dies und das“ Gegen wen soll das denn bitte sein? Gegen DIE da oben? Die den kleinen Mann fertig machen? Hmm? Wer macht euch denn den Ärger im Paradies? Würde mir mehr Inhalt in den Aussagen wünschen, sonst bekommt man schnell den Eindruck das es ein ewiges „WIR gegen DIE“ auf dem harten Weg geradeaus  ist, den man nicht verlässt. Das kann halt alles sein und dann isses nicht mehr kernig, dann isses platt!
 

Pressure Magazin (Online-Zine)

Die Bockwurschtbude veröffentlicht mit "Back To The Roots" ihr neues Album. Es enthält 15 Songs, hat eine Spieldauer von 40 Minuten und erscheint beim Label Puke Music.

Die Bockwurschtbude? Das ist ja eine Ewigkeit her, als ich was von denen gehört habe - das denken jetzt sicherlich viele! Und so ist es auch, denn nach ihrem Album "Für eine Handvoll Bockwurscht" aus dem Jahr 2007 und der 10" "Ein Ende am Licht des Tunnels" von 2009 hat man nicht mehr viel von den Frankfurtern gehört. Aber nun gibt es mit "Back To The Roots" 15 neue Punksongs und die machen richtig Spaß. Der Sound ist richtig schön roh, der Gesang gewohnt rau und in Sachen Melodie und Texte haben die drei auch ordentlich dazugelernt. Der Opener "Glücklich" gibt von Anfang an die Richtung an und das ist auch gut so, denn Songs wie "LX", "Nebel", "Back To The Roots", "Und Sie Wissen Nur Zu Gut Bescheid" oder auch "Welches Lied" folgen ihm bedenkenlos. Es werden Themen wie die Liebe, Freundschaft, das Glücklichsein oder Oberflächlichkeit behandelt - so heisst es im Song "Und Sie Wissen Nur Zu Gut Bescheid":

"Und sie wissen nur zu gut Bescheid / Keinem hast du was gesagt / Sie zerreißen ihre Mäuler / Immer wieder Tag für Tag / Sie hören dir nicht einmal zu / Wissen alles besser / Und immer wieder läufst du ihnen ins offene Messer"

Vom Bandnamen darf man sich nicht täuschen lassen, denn hier wird ein wirklich gutes Punkrockalbum abgeliefert, welches mit Melodien, Texten und einem guten Gesang punkten kann. Vier Sterne mit einem kleinen Minus dahinter!
 

Crazy United (Online-Zine)

Es gibt Bandnamen, die sind einfach nur großartig. Es gibt Bandnamen, die sind belanglos und gehen mir am Arsch vorbei. Und es gibt Bandnamen die sind so schlecht, dass sie schon fast wieder super sind. BOCKWURSCHTBUDE fallen bei mir ganz klar in letztere Kategorie. Wie kommt man auf so einen bescheuerten Namen? Das ist auch der Grund, warum ich ihre Veröffentlichungen bisher konsequent ignoriert habe, auch wenn mir ein Kumpel ihre 10“ wärmstens empfohlen hat. Nun ja, als ich jetzt „Back To The Roots“ zum Besprechen vor mir liegen hatte, war meine Skepsis dementsprechend riesengroß. Aber was soll ich sagen, schon der Opener „Glücklich“ belehrte mich eines Besseren, denn die Jungs haben hier 15 klasse Songs auf ihr zweites Album gepackt. Bis zum fertigen Album hat es schließlich auch 5 Jahre gedauert, aber die haben sich ausgezahlt. Wenn deutscher Punkrock immer so unpeinlich und sympathisch rüberkommen würde, wäre Deutschpunk heute kein Schimpfwort in den Ohren vieler. Ihr Sound erinnert mich ein wenig an die vielen kleinen D-Punk-Bands aus den Neunzigern, die mal stümperhaft, mal gekonnt vor sich hin rumpelten. Allerdings klingen BORCKWURSCHTBUDE um Längen lockerer und sie wissen wie man einen Song strickt. Außerdem herrscht auf „Back To The Roots“ keine Langeweile, sondern Abwechslung und Experimentierfreude. Von melancholisch angehauchten Songs wie „Nebel“ bis hin zu schnellen Punksongs wie „Und sie wissen nur zu gut Bescheid“ ist hier alles vertreten und sorgt so für jede Menge Hörvergnügen. Meine Lieblingsnummer ist definitiv „O.S.T.“, eine Hymne an all die alten Ostpunkbands – Kaltfront, Wartburgs für Walter und wie sie alle hießen. Ich freu mich jetzt schon diese Zeilen live mitzusingen! Für einige wird die Stimme von Mikro Mostrich sicher gewöhnungsbedürftig sein, aber wenn man sich einmal damit arrangiert hat, gibt es eigentlich keinen Grund mehr diese Platte nicht zu mögen. Wer also mal wieder eine gute neue Deutschpunkplatte braucht, kann hier ohne Bedenken zuschlagen. Note: 1
 

Abgefuckt liebt Dich (Online Community)

Eigentlich nervt es sonst immer, wenn die Reihenfolge der Songs im Booklet nicht mit der Tracklist hinten übereinstimmt. So viel Spießigkeit darf sein! Zumindest wenn wieder eine CD-Rezension ansteht und die Augen gespannt in die Worte vertieft sind.

Prüfende Blicke bzw. Ohren fallen irgendwie zuerst der Reihe nach auf die Lyrics und nicht auf Gejohle und Geschäpper. Also bei mir zumindest. „Paranoid“ heißt es hier gerad passenderweise im Song. Mag sein… ;-) Vielleicht auch eine “ Ich-lese-erst-die-Texte-an-bevor-ich-richtig-zuhöre“-Zwangserkrankung. Jetzt fehlt auch noch der Text zu „Nacht und Tod“! Da fragt man sich, ob das aufgrund von Zensurparanoia beabsichtigt war… Ob sich hinter dem Titel perverse Grausamkeiten verbergen? Wäre ja zu schade, wenn da irgendwas auf dem Index landet… höhö. Das wunderbare Wort „paranoid“ bzw. „Paranoia“ kommt in dieser Rezension übrigens später noch mal zum Einsatz. Aber ich will ja nicht zu viel verraten.

Nach 5 Jahren ist also endlich die neue Platte der Frankfurter Bockwurschtbude erschienen mit dem vielversprechenden Titel "Back to the roots" (seit dem 11.1. erhältlich).
Der Anfang gibt ungefähr das, was man als Hörer erwartet: Ein Song der fröhlich lospoltert und alle sind glücklich beim Nichtstun. Was will man mehr.

Mit „Happy End“ wird`s dann schön Oldschool schrammelig und zeitgleich etwas emotionaler. Es werden äußerst passende Metaphern herangezogen:
„Es gibt kein Happy End. Auch wenn es im Programmheft so steht. Es ist viel eher Kino. Ziemlich dunkel, selten Licht. Und auch den Eisverkäufer gibt`s in Wirklichkeit nicht.“

Trotzallem oder gerade deswegen machen ein flotter Takt, fröhliche whohoos und parytaugliche Melodien das Lied zum Stimmungsgaranten.

Zum Glück funktioniert die Truppe aber auch richtig wütend und brutal schnell: „Und sie wissen nur zu gut Bescheid“ - ein rasender Orkan der einem um die Ohren fegt. So wie es sein sollte, wenn einen mal wieder die Wut auf die lieben Mitmenschen befällt. Unbedingt anhören!

Mein Favorit ist „Nebel“, das mich an irgendwas erinnert (möglichweise an das Buch das ich gerade lese) aber trotzdem als was ganz besonderes daherkommt. Der Song baut sich wirklich super auf und wird ab Mitte immer besser. Hier gibt`s echt alles: Fantastische Abwechslung, ne Gitarrenarbeit auf die man neidisch sein darf und ne wunderbar theatralische Stimme, die einen mitreißt. Leider auch ohne „Happy End“. Egal - Der Song hat das Zeug zum Kultstatus.

Mit O.S.T. gibt es dann noch eine anerkennende Hymne an die guten alten Zeiten. Dürfte so einigen Leuten gefallen, denen Punkrock von vor über 20 Jahren noch ein Begriff ist. Und bitte ohne Gewimmer, wie es im Text so schön heißt.

Apropos „Gewimmer“:
Nicht nur Emobands können einem die Tränen in die Augen treiben, sondern auch Bockwurschtbuden. Jetzt wird`s echt so richtig deprimierend. Also stimmungsmäßig, nicht qualitativ. Gegen das Lied ist nix zu sagen, ganz im Gegenteil, und der Inhalt mal wieder Interpretationssache. Aber seid gewarnt: „Nie gedacht“ sollte man sich nur anhören, wenn man psychisch einigermaßen auf dem Dampfer wankt, sonst ist der Griff zu Hochprozentigem oder schlimmeren nicht weit und der Tag ruiniert:
„Ich hab lange nicht gedacht, daß Du es wahr machst. Dass Du vor mir stirbst. Und ob Du`s glaubst oder nicht, ich lieg schon lange wach und denk darüber nach, ob Du jetzt glücklich bist. Ob Du gestorben bist oder ich.“

Das letzte Lied bildet dann einen runden Abschluss: Die obligatorische Frage die sich wirklich jeder Musik,- und/oder Filmnerd stellen sollte: Was begleitet mich, wenn der letzte Tag gekommen ist. Haha, echt gut. Wie kommt man eigentlich auf sowas?

Insgesamt lässt sich sagen, dass hier gerade eine Mittagspause geopfert wurde um dieser unterhaltsamen Scheibe zu lauschen. Überlegt Euch, was das bedeutet. ;-) Es gibt Spaß, es gibt Wut und alle anderen Emotionen dazwischen, töfte Typen die sich hier echt Mühe gemacht haben und ein malerisches Meisterwerk auf dem Cover.

Übrigens ist auch noch ne EP mit den anderen Bands aus Frankfurt (Oder), nämlich TELEKOMA und PARANOIA, am Start, die auf 300 Stück limitiert ist. Also greift zu, bevor es jemand anderes tut. Aber beachte: „Punkrock gibt es nicht am Schalter“!

Invia 1200 (Blog)

5 Jahre haben sich die Meister vom Wurstgrill Zeit gelassen um ihrem Pöbel das neue Album zu präsentieren und das Warten hat sich gelohnt. Auf Back to the roots präsentiert die Bockwurschtbude schönen authentischen Punkrock ohne irgendwelche unnötigen Schnörkel. Die Aufmachung mit der weissen Plastik kommt sehr edel und auch die Innenhülle, Hochglanz und mit allen Texten der 15 Songs lässt nichts zu wünschen übrig.

Wer den Fun-Punk der frühren Tage sucht wird hier nicht mehr fündig. Die 15 Stücke beschäftigen sich eher mit den ernsteren Dingen des Lebens. Das heist aber nicht, dass das Album traurig klingt, eher wütend und etwas trotzig. Die Songs erzählen von Themen wie Resignation und Verdruss. Also ein Spiegelbild der harten Realität in der Simson Fahrer Szene und darüber hinaus.

Auf ein Lied hab ich ganz besonders gewartet und zwar auf die Antwort an den Verfassungsschutz des Landes Brandenburg. Nach dem die Band in den VS Bericht 2011 einzuggehalten hat und dieses auch bei Vorträgen des VS gern erwähnt wird. Hervorgehoben sei hier der Beamte Homburg. Welcher ende Oktober im frankfurter Rathaus über Präventionsarbeit im Umgang mit Neonazismus redete. Dort bezeichnete er die Band noch abfällig als „Würstchenbude“ und nannte sie im gleichen Atemzug mit Slime und wie gefährlich Linksextrem die Texte der Band sind.

Und die Antwort an Homburg und Co. Bleibt mit dem Lied „AMF“ nicht aus und ja, vieleicht lesen wir die Bockwurschtbude im VS Bericht 2012 an anderer Stelle wieder.

Für „Back to the roots“ gibt’s auf jedenfall eine Kaufempfehlung von mir, in diesem Sinne:
Das Leben ist kein Film, sondern ein Marathonlauf mit Kartoffelsalat und Bockwurscht. Lass uns noch in’ne Kneipe gehen.
 

Ugly Punk (Online Zine)

In Sachen Full-Length-Alben haben sich die drei Herren von DIE BOCKWURSCHTBUDE nie Hetzen lassen und mit diesen Gewohnheiten wurde auch bei “Back To The Roots“ nicht gebrochen. Wenn´s dann später gut und anhörlich wird, ist das Verfahren nach dem Motto “In der Ruhe liegt die Kraft“ ja auch nicht verwerflich.

Mit der Ruhe ist´s nun aber vorbei, 5 Jahre nach “Fuer eine Handvoll Bockwurscht“ (damals noch auf Nix Gut) kommt mit “Back To The Roots“ endlich ein neuer Longplayer. Der Albumtitel ist sogar ein wenig Programm, denn nicht nur die krachige Aufnahme wandert in Richtung Old School, auch die oft eingesetzten Schrammelgitarren sorgen für ein Feeling aus älteren Punkrockzeiten, stark verknüpft mit Erinnerungen an frühere DRITTE WAHL Scheiben (zu “Fasching in Bonn“ Zeiten) oder auch an damalige POPPERKLOPPER Songs. Trotzdem natürlich mit eigenem BOCKWURSCHTBUDEN-Stempel versehen.

Keine Experimente, dafür kleine, feine und rohe Melodien, deren Resultat eine breite Hitdichte ist. Das geht ins Ohr, das bleibt hängen, das ist frei von Klischees, das ist locker und lässig und trifft meinen Geschmack – und das, obwohl ich aus ethischen Gründen keine Bockwurst esse ;- )
 

Amazon.de

Seit 1995 aktiv, zählt DIE BOCKWURSCHTBUDE zu den dienstältesten und bekanntesten Punkbands ihrer Heimat. Jetzt erscheint der Nachfolger von 'Für Eine Handvoll Bockwurscht' (2008), ihr zweites offizielles Album nach zahlreichen Demotapes und D.I.Y.-Aufnahmen. MIKRO MOSTRICH (Gesang, Gitarre), ROSI RETTICH (Gesang, Bass) und MIESCHKA MAYONAISE (Gesang, Schlagzeug) haben viel Zeit investiert, um ein reifes und schlüssiges Werk vorzulegen. Und mit den 15 brandneuen Songs zeigt das Trio seine Nähe zum bissigen und ursprünglichen 80er Jahre Deutschpunk genauso wie die Fähigkeit, vielseitige Einflüsse gekonnt in seinen geradlinigen und ruppigen Sound zu integrieren. 'Back To The Roots' heißt bei der BOCKWURSCHTBUDE eher, sich selbst treu zu bleiben und seine herausragenden Fähigkeiten, mitreißenden Deutschpunk im Geist der alten Garde zu spielen, stetig zu verbessern, zu verfeinern und aus nächste Level zu bringen.
 

Subwix Mailorder

Absolute Empfehlung, Geheimtipp, unbedingt anchecken! Für uns die D-Punk Scheibe der mindestens letzen 10 Jahre (und das, nicht auf Subwix)! Kein Scheiss, nur Scheiss Bandname und Cover! 15 ulimative Hit´s! Kaufen(!!) mit Geld zurück Garantie, bei nicht gefallen!
 

Bierschinken (Online)-Fanzine

Es ist ja schon fast zur Gewohnheit, dass bei meinen Freunden von der Bockwurschtbude alle Outputs etwas Zeit brauchen. So hat es auch nur läppische 5 Jahre gedauert, bis Mikro, Mieschka und Rosi ein neues Full-Length-Album auf die Kette bekommen haben. Back to the Roots klingt etwas gereifter und dunkler als der Vorgänger "Für eine Handvoll Bockwurscht". Die 15 Stücke beschäftigen sich eher mit ernsten Themen als mit dem Fun-Punk der ganz frühen Tage. So klingt das Album traurig, wütend und etwas trotzig.
Die Texte erzählen häufig von Resignation und Verdruss. Wahrscheinlich ein Spiegelbild der harten Realität in Ostdeutschland. Hej, hej das war nur ein Witz, anderswo ist es ja auch nicht viel besser... Musikalisch gibt es nichts zu meckern, mid- bis up-Tempo Punkrock. Oh, mit EEALDT gibt es ja doch noch eine fröhliche Nummer mit nettem Off-Beat.
Fazit: Die Wartezeit hat sich gelohnt, Back to the roots ist ein gutes Punkrockalbum geworden. Bleibt nur noch die Forderung endlich mal wieder "rüber" zu machen, damit wir euch auch mal wieder live sehen können und mit Bier bespucken dürfen!! Oi,oi!!
 

Underdog (Online)-Fanzine

Zwischen ranzigem Öl, Pommes Schranke und Achselschweißgeruch köcheln Mikro Mostrich, Rosi Rettich, Mieschka Mayonaise Futter für gescheiterte Existenzen, hoffnungslose Trinker, Scientology-Aussteiger und Happy-Weekend-Konsumenten. Dabei wissen die drei Herren vom Grill, wie sie ihre Klientel zufriedenstellen muss, sind sie doch keine Fritteusen-Neulinge mehr. Der Hauch von Melancholie und Sehnsucht auf bessere Zeiten umweht die Bockwurschtbude wie die ideellen und historischen Wahrheiten von nebulösen Erfahrungs- und Erinnerungsschleiern. Die Reflexion führt zur Erkenntnis, dass glückliche Menschen ignorant sind, denen vieles scheißegal ist. Und am Ende winkt kein Lotteriegewinn, kein Denkmal, sondern Tränen und kein Happy-End. Keine Liebe, Freiheit oder Zufriedenheit. Also stehen die Verlierer an der Pommesbude, Trinkhalle oder im Friseursalon und trinken und philosophieren wie Dittsche über den Sinn des Lebens. Jene Gestalten, die immer über alles Bescheid wissen und das auch ungefragt äußern. Mikro, Rosi und Mieschka haben ein offenes Ohr für die emotional-sozialen Gräueltaten und lautmalen diese in geradlinigen, schwungvollen Punkrock, der vollgesogen ist mit super leckere Melodien und einer scharfen Soße, die im Hals kratzt und ein Nachbrennen verursacht. Songs wie “Back to the roots” und “G13″ sind eine Reminiszenz an die Punk-Kultur, die zum Stadtbild gehört wie die urbanen Anarchisten der Bockwurschtbude! Insofern ist “Back to the roots” eine einfache Verständigung, altbewährt und traditionell gut. Zwischen Stehtisch und Plastikdecke werden alltägliche Situationen mit viel Sarkasmus kommentiert und authentisch und überzeugend dargestellt.

VÖ/Erscheinungsdatum